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ein Mädchen übergibt ein Geschenk

Doppeltes Weihnachten? Gruppenheiligabend im Kinderheim Merkstein

Weihnachten ist für viele Menschen eine besondere Zeit, die im Kreis der Familie verbracht wird. Im Kinderheim Merkstein feiern wir jedoch nicht nur ein Weihnachten, sondern gleich zwei! Neben dem traditionellen Heiligabend am 24. Dezember gibt es bei uns noch den Gruppenheiligabend am 23. Dezember, quasi ein Bonus-Weihnachtsfest. Dieser Tag ist einer der Höhepunkte des Jahres für unsere Kinder und Mitarbeiter:innen und zeigt, wie einzigartig und familiär das Leben in unserem Kinderheim ist.

Warum feiern wir Gruppenheiligabend? Ganz einfach: Am 24. Dezember verbringen viele Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter:innen die Zeit mit ihren Familien, Verwandten oder engen Bezugspersonen. Damit aber niemand von uns auf die Freuden eines großen, gemeinsamen Weihnachtsfestes verzichten muss, ist unser Gruppenheiligabend am 23. Dezember entstanden – ein Fest, das alle im Kinderheim zusammenbringt.

Eine große Gemeinschaft feiert zusammen

Der Gruppenheiligabend beginnt mit viel Vorfreude und Vorbereitung. Alle Wohngruppen, bestehend aus den Kindern, Jugendlichen und Mitarbeiter:innen, nehmen an diesem besonderen Fest teil. Doch nicht nur sie: Auch ehemalige Mitarbeiter:innen, die Leitung, Kolleg:innen aus der Verwaltung, der Hausmeisterei und der Hauswirtschaft sind eingeladen. Denn auch sie sind ein wichtiger Teil unseres Jahres. Es ist immer wieder schön, alte vertraute Gesichter zu sehen und gemeinsam Erinnerungen auszutauschen. In den Wohngruppen können sich schon mal bis zu 25 Personen versammeln – und die müssen natürlich auch alle verköstigt, beschenkt und unterhalten werden.

Teamarbeit und Vorbereitung – ein echtes Gemeinschaftsprojekt

Ein Fest dieser Größe erfordert natürlich eine gute Organisation. Die Teams in den Wohngruppen teilen die verschiedenen Aufgaben untereinander auf. Von der Zubereitung des Essens über das Schmücken des Tagesraums bis hin zur Koordination des Ablaufs – jede:r packt mit an. Oft wird zusammen gekocht, gebacken und dekoriert, sodass bereits die Vorbereitung eine besondere Atmosphäre schafft und alle auf den gemeinsamen Abend hinfiebern lässt. Jede Wohngruppe hat über die Jahre eigene Traditionen entwickelt, die so vielfältig und verschiedene wie die Wohngruppen und deren Kinder und Miarbeiter:innen selbst sind.

Abends, wenn die Gäste ankommen, ist alles bereit: Die Tische sind festlich gedeckt, der Tagesraum glänzt im Kerzenschein, und alle haben sich herausgeputzt. Die Vorfreude liegt in der Luft, und die Kinder und Jugendlichen freuen sich darauf, ihre Geschichten und Erlebnisse des Jahres zu teilen.

Eine besondere Tradition aus Gruppe Vier: Jedes Jahr gibt es ein besonderes Geschenk für Alle. Das Christkind bringt eine Weihnachtsbaumkugel, die symbolisch für das Jahr der Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter:innen steht. So wächst der Baum Jahr für Jahr und ist ein Symbol dafür welche besonderen Moment, Erlebnisse und Entwicklungen die Wohngruppe schon durchlaufen hat.

So feiern wir unser Gruppenheiligabend im Kinderheim

Wir möchten euch exemplarisch erzählen, wie eine unserer Wohngruppen Gruppenheiligabend verbringt. Bei Gruppe Vier beginnen die Feierlichkeiten mit einem gemeinsamen Abendessen. Bei einem Festmahl, das von Mitarbeiter:innen und Kindern, die sich beteiligen möchten, zubereitet wird, kommen alle zusammen, genießen das Essen und die gute Gesellschaft. Oft werden dabei Geschichten aus dem vergangenen Jahr erzählt, schöne Erinnerungen geteilt und viel gelacht. Es ist ein Moment, der uns zeigt wie gut wir über das Jahr Hand in Hand arbeiten und zusammenhalten.

Nach dem Essen gibt es für die Kinder und Jugendlichen ein besonderes Highlight: Ein Spaziergang in der kalten Winterluft. Während die frische Luft genossen wird, geschieht etwas Magisches – das Christkind kommt vorbei und bringt die Geschenke! Die Aufregung und Spannung, wenn die Gruppe zurückkehrt und die bunt verpackten Päckchen entdeckt, ist jedes Jahr aufs Neue unbezahlbar.

Bescherung: Freude, Chaos und unvergessliche Momente

Die Bescherung ist natürlich einer der aufregendsten Teile des Abends. Mit 25 Personen, die Geschenke überreichen und auspacken, kann es schon einmal turbulent werden. Doch genau dieses lebendige Chaos macht den Abend so besonders. Die leuchtenden Augen der Kinder und Jugendlichen, das Lachen über lustige Situationen und die Freude über die Geschenke schaffen Erinnerungen, die für immer bleiben.

Auch wenn es manchmal laut und trubelig wird, überwiegen die schönen Momente. Es sind die kleinen Dinge, die zählen: das Lächeln auf den Gesichtern, die herzlichen Umarmungen und die Dankbarkeit, die in der Luft liegt. Oft nutzen wir den Moment nach der Bescherung noch für ein Quiz-Spiel, wo alle ihren Teamgeist zeigen können.

Ein gelungener Abschluss

Nachdem die Geschenke ausgepackt sind, klingt der Abend langsam aus. Gemeinsam wird aufgeräumt, und die Kinder werden ins Bett gebracht. Während die Kleinen einschlafen, tauschen sich die Mitarbeiter:innen aus. Es ist ein Moment der Ruhe, in dem wir die besondere Stimmung des Abends noch einmal auf uns wirken lassen.

Gruppenheiligabend: Mehr als nur ein Fest

Der Gruppenheiligabend im Kinderheim Merkstein ist mehr als nur eine Weihnachtsfeier. Er ist ein Symbol für Gemeinschaft, Zusammenhalt und Familie. Gerade für die Kinder und Jugendlichen, die nicht immer die Möglichkeit haben, Weihnachten im klassischen Sinne zu feiern, ist dieser Abend von unschätzbarem Wert. Es ist ein Fest, das zeigt, dass niemand allein ist.